Gestalttherapie

Gestalttherapie

Die Gestalttherapie gehört zu der Gruppe der humanistischen Therapien. Sie geht davon aus,  dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, sich weiterzuentwickeln. Der Fokus liegt in der Gegenwart, im Hier und Jetzt. Der Klient wird im Rahmen der Gestalttherapie zum aktiven Gestalter seines Lebensalltags. Im Zentrum steht achtsamer, annehmender Kontakt zwischen Therapeut und Klient.

Der Gestaltbegriff kommt aus dem deutschen Verb gestalten und meint das Formen eines sinnvollen Ganzen. Es geht um das Erkennen und Befriedigen von Bedürfnisse, die im Vordergrund „Gestalt“ annehmen. Mit der Befriedigung können sie in den Hintergrund zurückfallen und Platz machen für das Wahrnehmen des nächsten Bedürfnisses. 

Wenn uns dies nicht gut gelingt oder wir mit der Bewältigung einer Situation überfordert sind, dann entstehen nicht geschlossene Gestalten. Diese wirken im Unbewußten und behindern uns im weiteren Leben.

Beispiel für Gestalt und Hintergrund:  Sie arbeiten konzentriert an einer Sache. Nach einiger Zeit bekommen Sie Hunger. Wichtig ist, dass Sie Ihr neues Bedürfnis, den Hunger, wahrnehmen – er darf im Vordergrund „Gestalt“ annehmen. Wenn Sie Ihren Hunger nicht stillen, werden Sie auf Dauer nicht konzentriert weiterarbeiten können.  

In der gestalttherapeutischen Arbeit geht es darum, die Achtsamkeit (awarness) zu schärfen, eigene Bedürfnisse, Gefühle und Empfindungen (wieder) wahrzunehmen. Die Gestalttherapie sucht die im Leben als Blockaden wirkenden nicht geschlossenen Gestalten zu finden und im Hier und Jetzt zu schließen. Damit wird der Weg frei für neue Denk- und Handlungsweisen und eine selbstbestimmte Gestaltung des eigenen Lebens.

@hildegart.boettcher